Das ist ihnen gelungen—mit unermüdlichem Ideenreichtum.
Mit dem 8. Juni 2020 geht es auch für die Caritas-Kitas in die "eingeschränkte Regelbetreuung". Hinter sich haben sie turbulente Monate. "Von Schließung konnte bei uns nie die Rede sein," so Stephanie Zanolla, Leiterin der Kita Arche Noah in Osthofen.
"Wir haben jeden Spielraum für die Familien genutzt."
© Caritasverband Worms e. V.
Vom ersten Tag an boten Arche Noah und Regenbogen Notbetreuung an. Sabine Selig, Leiterin der Kita Regenbogen: "Zunächst galt das ja nur für Eltern in systemrelevanten Berufen, dann schrittweise auch für Alleinerziehende, vom Jugendamt anerkannte Härtefälle und von Arbeitslosigkeit bedrohte Eltern." Für sie selbst und Stephanie Zanolla war entscheidend, jeden Ermessensspielraum für die Familien zu nutzen. "Wir wussten ja immer, was in den Familien gerade geschah: Alleinerziehende verloren ihre Arbeit und mussten im neuen Job ins Home-office; Eltern erkrankten, Partner trennten sich, Geschwisterkinder wurden geboren… wir wollten für alle da sein und sie im Rahmen unserer Möglichkeiten entlasten…" Dennoch musste natürlich die Mehrzahl der Kinder zu Hause bleiben. Aber auch das durfte kein Grund sein, den Kontakt zu verlieren.
Handpuppen und Piratentage
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Familie mit Bastelaktionen, deren Ergebnisse dann im Eingangsfenster der Kita ausgestellt wurden. Die Kita Regenbogen sendete Videos mit Handpuppen—hergestellt und gespielt von Mitarbeitenden. In beiden Kitas gab es persönliche Geburtstagsgrüße und Ostergeschenke am Gartentor oder Fenster der Familien, immer neue Vorschläge für Spiele und Aufgaben zu Hause, "go-ins", bei denen sich Eltern am Mutter- und Vatertag auf dem Kitagelände Geschenke abholen konnten und Steinschlangen zum Austausch von Grüßen. Die "Maxis" erhielten Aufgabenblätter zur Vorbereitung auf die Schule und individuelle Bastelsets für Schultüten. Um nur ein paar Beispiele zu nennen..
Und wie geht es weiter für die beiden Caritas-Kitas? Mit der "eingeschränkten Regelbetreuung" ab dem 8. Juni werden wieder deutlich mehr Kinder kommen können—wenn auch immer noch nicht alle. Für die Osthofener Kitas heißt das: maximal 15 Kinder pro Gruppe bzw. maximal 10 für die Krippenkinder.
Mit Hochdruck wird an Plänen gearbeitet, um auch in dieser neuen Phase den Bedürfnissen der Familien möglichst weit entgegenzukommen. Sabine Selig: "Wir werden nicht alle Wünsche erfüllen können, aber wir bemühen uns zumindest um eine stundenweise Betreuung aller Kinder."
Aus Solidarität mit den Familien: den ganzen Sommer offen
Durch den engen Kontakt zu den Familien war auch frühzeitig klar: Viele Eltern mussten ihren Jahresurlaub bereits nehmen. In der sonst üblichen dreiwöchigen Schließzeit im Sommer hätten sie also schon wieder vor der Frage der Kinderbetreuung gestanden.
Deshalb bleiben die Caritas-Kitas in diesen Sommerferien durchgehend geöffnet. Georg Bruckmeir, beim Träger zuständig für die beiden Kitas: "Wir sind sehr dankbar für die Bereitschaft der Mitarbeitenden, ihren Urlaub zu verschieben. Sie zeigen damit einmal mehr ihre Solidarität mit den Familien."
Konkrete Schutzmaßnahmen
Georg Bruckmeir sieht auch den Spagat aller Mitarbeitenden: sie wollen für die ihnen anvertrauten Kinder da sein, ohne sich selbst und ihre Angehörigen zu gefährden. Eine Spannung, die so Stephanie Zanolla, für viele schwer auszuhalten ist. Um das Infektionsrisiko einzuschränken, haben die Fachkräfte nur noch Kontakt zu ihren jeweiligen Gruppen. Außengelände wie auch die Toiletten sind aufgeteilt und für Elterngespräche gibt es Plexiglasscheiben. Und im direkten Kontakt mit den Kindern? Sabine Selig: "Bei der Betreuung kleiner Kinder kann man keinen Sicherheitsabstand einhalten. Und sie brauchen Körperkontakt!" Masken würden gerade die ganz Kleinen erschrecken - und kleine Nasen wollen einfach geputzt werden.