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Die Arbeit der bisherigen Fachstelle für Migration und Integration wird hier fortgesetzt - und gleichzeitig mehr als bisher zu einem offenen Angebot für alle Osthofener BürgerInnen erweitert. Am 17. August war die Einweihungsfeier - singend eröffnet von Kindern der beiden Caritas-Kitas Regenbogen und Arche Noah und entspannt musikalisch begleitet vom Duo "Jazz Avance".
Ein gelingendes Zusammenleben ist und bleibt Ziel ihrer Arbeit. Über die migrationsspezifische Beratung hinaus haben die Caritas-Mitarbeitenden dabei die Unterstützung aller OsthofenerInnen im Blick. So stehen Schwangerschafts- und Familienberatung, Café, Angebote des Betreuungsvereins, CariShop und viele Kurse allen offen - MigrantInnen wie auch Alteingesessenen, so Fachbereichsleiter Georg Bruckmeir in seiner Begrüßung.
Enge und gute Zusammenarbeit
Begrüßung© Patricia Mangelsdorff
Caritasdirektor Georg Diederich bedankte sich in seiner Begrüßung bei allen Kooperationspartnern herzlich für die große Unterstützung dieses Schrittes - wie auch für die langjährige gute Zusammenarbeit. Diese enge Verbindung zwischen Caritasverband und Orts- und Kreisverwaltung war auch einen deutlicher roter Faden in den Wortbeiträgen des Tages.
Für ihn, so Ortsbürgermeister Thomas Goller, sei sehr spürbar, dass die Caritas sich hier schon viele Jahre erfolgreich um Integration bemühe. Kreisbeigeordneter Klaus Mehring betonte die hervorragende lange Kooperation von Stadt und Kreis mit dem Caritasvberband auch in anderen Bereichen, etwa bei den Vereinbarungen zur Betriebsträgerschaft der früher städtischen Kitas.
Auch Walter Wagner, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Wonnegau, bedankte sich sehr für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Nur im ersten Moment seiner Rede schien es, als wolle er die gute Stimmung trüben. Die Einladung der Caritas, so begann er, habe ihn in eine Krise gestürzt: völlig richtig adressiert, sei sie dennoch mit der Aufschrift "unbekannt" zurückgegangen. Er sei wohl doch hier weniger bekannt als der Caritasverband und wolle sich dem Briefträger demnächst mal vorstellen....
Segen für ein Haus der Begegnung
Pfarrer Heyer, Eva Bertz und Gorg Bruckmeir beim Einweihungsgottesdienst© Patricia Mangelsdorff
Pfarrer Heiko Heyer zeigte im Gottesdienst und bei der Segnung dieses "Hauses der Begegnung" viel Wertschätzung dafür, wie sehr sich die Caritas-Mitarbeitenden darum verdient machten, den Menschen "ein Stück Heimat und Geborgenheit zu geben". Dass dies über die Jahre Menschen verschiedenster Herkunft betroffen habe, hatte schon Georg Diederich betont: Am Anfang seien es Aussiedler gewesen, dann jüdische Migranten, Spätaussiedler, Flüchtlinge aus dem Bosnienkrieg, Umsiedler, EU-Bürger, türkische Mitbürger und nun vor allem Menschen aus afrikanischen Staaten.
Von der Einzelbetreuung zur Gemeinwesenarbeit
Veränderung habe es auch in den Arbeitsschwerpunkten gegeben, so Georg Bruckmeir. Über die Jahre habe sich die Arbeit von der Einzelbetreuung hin zur Integrationsarbeit im Gemeinwesen entwickelt. Das Bemühen der Verbandsgemeinde, Menschen möglichst dezentral unterzubringen, erfordere und ermögliche Unterstützung im Umfeld, so das sich Heimat entwickeln könne. Deshalb begleite und qualifiziere man in der Verbandsgemeinde rund 100 Ehrenamtliche: Sprach- und Lernpaten und Familienbegleiter.
Über Integration sprach auch Landtagsabgeordnete Kathrin Anklam-Trapp in ihrem Grußwort. Für sie sei die dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen eine wirklich gute Entscheidung gewesen. Oft seien Menschen in ihrer Bürgersprechstunde bestürzt über drohende Abschiebungen. Sie könnten, so die Abgeordnete, nicht begreifen, warum Menschen das Land verlassen müssten, die sich hier ein Leben aufgebaut hätten und zum Gemeindeleben dazugehörten.
Eva Bertz mit dem Geschenk der Kita Arche Noah, daneben Walter Wagner, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Wonnegau© Patricia Mangelsdorff
"Wir geben nicht nur - wir bekommen auch sehr viel!" Mit diesen Worten bedankte sich Eva Bertz, Leiterin der Fachstelle, noch einmal bei allen 35 tatkräftigen UmzugshelferInnen, darunter auch viele Flüchtlinge: Gerade mal drei Stunden habe man am 18. Juni gebraucht, und schon nach fünf Stunden hätten viele Dinge ihren richtigen Platz gehabt.
Erst mit ihren Familien sind die Menschen hier wirklich zu Hause
Auch Schmerzliches blieb nicht ausgespart an diesem Tag. Schon bei der Begrüßung hatte Georg Bruckmeir darauf hingewiesen, dass manche politische Entscheidung bei Betroffenen zu Resignation und Verzweiflung führe. Und Eva Bertz antwortete spürbar angerührt auf die Frage, was sie sich für ihre Arbeit hier am meisten wünsche: "...dass die Familien der hier lebenden Flüchtlinge nachkommen können. Erst dann könnten sie sich doch wirklich hier zu Hause fühlen."